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Kulinarische Verwendung

Wie eingangs bemerkt sind die vielseitigen Kidneybohnen eigentlich viel zu schade für ein Chili. Aber natürlich machen Sie sich ganz hervorragend in diesem deftig-scharfen Eintopfgericht. Ihr Geschmack verbindet sich perfekt mit den Fleisch und dem typischen Chili-Gewürz. Durch die lange Schmorzeit entsteht ein ganz eigenes Aroma, das süchtig machen kann.

Chilis werden gern als Erfindungen der mexikanischen Küche bezeichnet, was sie nicht sind. TexMex-Küche kommt nicht aus Mexiko, sondern aus dem Süden der Vereinigten Statten, aus Texas. Nichtsdestotrotz sind Kidneybohnen aus der mexikanischen Küche nicht wegzudenken. Ob in Salaten oder in den zahllosen Tortilla-Variationen: Die Kidneybohne spielt immer eine wichtige Rolle. Die berühmten Refried Beans ein Püree aus Bohnen, Zwiebeln, Knoblauch, Brühe, Olivenöl und Gewürzen, wird gern mit Kidney-Bohnen zubereitet. Dieses Püree kann man auf Tortillas streichen, man kann es aber auch als leichte Vorspeise mit etwas Weißbrot reichen reichen.

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Als Vorspeise oder als Beilage kann man den Drei-Bohnen-Salat aus weißen, schwarzen und Kidneybohnen auf den Tisch bringen. Er wird mit Tomaten, Knoblauch und Zwiebeln angereichert und mit einem Dressing auf Olivenöl-Basis serviert.

Zumindest räumlich nahe an den TexMex-Gerichten ist die kreolische Küche, in der die Kidneybohne ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Red Beans and Rice zum Beispiel stammt aus Louisiana, wo es traditionell montags zubereitet wird. Kidneybohnen, viel Gemüse und die übrig gebliebenen Knochen vom sonntäglichen Schweinebraten werden stundenlang zusammen geschmort, mit Thymian, Cayenne und Lorbeer gewürzt und zu Reis serviert. Schinken oder scharfe Würste werden gern zu diesem Gericht gereicht, das vor allen Dingen in New Orleans in Restaurants und Privathaushalten gekocht wird. Louis Armstrong liebte dieses Essen so sehr, dass er seine Briefe mit "Red Beans and Ricely Yours, Louis Armstrong" zu unterzeichnen pflegte.

Ein ganz ähnliches, allerdings strikt vegetarisches Gericht aus Reis und Kidneybohnen ist in Indien sehr beliebt: Rajma. Die zum Reis gereichten Bohnen werden lange Zeit in einer dicken Sauce geschmort, die mit Kardamom, Nelken, Kreuzkümmel und Ingwer gewürzt wird.

Bohnengerichte sind auch in der Küche vieler arabischer Länder sehr beliebt. Ful ist ein Klassiker, der zum Beispiel im Libanon auch schon zum Frühstück gereicht wird. Bohnen werden gekocht, mit Zwiebeln und Knoblauch vermischt, mit Kreuzkümmel gewürzt und mit Zitronensaft, Olivenöl und viel Petersilie serviert. Dazu isst man Fladenbrot. Ursprünglich wurde Ful mit Fava-Bohnen (Saubohnen) zubereitet, doch die Variante mit Kidneybohnen gewinnt immer mehr Freunde.

Schließlich und endlich ist die Kidneybohne dank ihrer Universalität perfekt für kulinarische Improvisationen und Experimente geeignet. Beinahe jedes Gericht, dass mit weißen Bohnen zubereitet wird, gewinnt durch Kidneybohnen einen völlig neuen Dreh. Auch in Pasta-Saucen machen sie eine gute Figur, eine Bolognese mit Kidney-Bohnen statt Fleisch wird nicht nur Vegetarier erfreuen. Überraschenderweise kommen Meeresfrüchte sehr gut in Verbindung mit der Kidneybohne zur Geltung, besonders Shrimps seien hier erwähnt. Als Geheimtipp wird in vielen Kochforen eine schnelle Beilage aus Speck, Mangold und Kidneybohnen empfohlen: eine Delikatesse!

Wer einmal begonnen hat, mit Kidney-Bohnen zu kochen, wird sie immer wieder und immer öfter verwenden. In der modernen Küche gilt der Grundsatz: Mit Kidneybohnen geht fast alles, ohne Kidneybohne fast nichts.

Nicht die Bohne? - Gegenanzeigen und mögliche Nebenwirkungen

Gesundheitlich und kulinarisch hat die Kidneybohne also viele positive Seiten. Gibt es wirklich keine nachteiligen Nebenwirkungen, die dieser Bohne zugeschrieben werden? Nun, da wären zunächst die Purine zu nennen. Purine sind natürliche Stoffe, die überall zu finden sind, also auch in Bohnen. Beim Abbau von Purinen entstehen Harnstoffe, die bei manchen Menschen – nicht bei allen! - für Probleme mit den Nieren sorgen oder sogar Gicht verursachen können. Solchen Menschen wird geraten, wegen besagter Purine eher mal auf Bohnen zu verzichten. Neuere Forschungen haben allerdings ergeben, dass Gicht durch Purine verursacht werden kann, die in Fleisch oder Fisch enthalten sind. Ähnliche Eigenschaften konnten pflanzlichen Purinen nicht nachgewiesen werden. Trotzdem ist natürlich Vorsicht angebracht, wenn man zur Risiko-Gruppe gehört.

Erwähnt werden sollte auch, das Kidneybohnen Phytohämagglutinin enthalten, das giftig ist und den Zellstoffwechsel negativ beeinflussen kann. Allerdings verschwindet dieses Phytohämagglutinin durchs Kochen beinahe gänzlich, der Gehalt in gegarten Bohnen ist so gering, dass er nicht mehr bedenklich ist. Für Kidney-Bohnen gilt damit natürlich das, was für alle Bohnen gilt: Bohnen niemals roh verzehren. Roh sind alle Bohnen giftig!

Darüber, wie oft und wie viel Kidneybohnen man sich gönnen kann, sollte man den eigenen gesunden Menschenverstand entscheiden lassen. Menschen mit Magen-Darm-Problemen oder empfindlicher Verdauung sollten nicht zu oft Bohnen essen. Wer die Kidneybohne in Maßen genießt, wird keine Probleme bekommen.